Die Prostatektomie wurde retrospektiv mehrfach als lebensverlängernde Maßnahme bei
Männern mit neu diagnostiziertem metastasiertem Prostatakarzinom (mPCa) nachgewiesen.
Dagegen ist in dem Patientenkreis die Rolle der extrakorporalen Strahlentherapie (ST)
kaum untersucht.
Sie wurde aktuell anhand der National Cancer Database bei mPCa-Patienten evaluiert,
die eine Androgendeprivationstherapie (ADT) mit oder ohne zusätzliche ST erhalten hatten
(Rusthoven CG, et al. 2016):
Aus dem Zeitraum von 2004 bis 2012 wurden 6.382 Männer mit mPCa identifiziert, von
denen 5.844 mit ADT alleine und 538 mit ADT plus ST behandelt worden waren.
Das mediane Follow-up betrug 5,1 Jahre.
In der uni- und multivariaten Analyse war das Gesamtüberleben (OS) bei ADT plus ST
signifikant länger als bei ADT alleine (jeweils p<0,001). Univariat ergab sich ein
Überlebensvorteil von 53 gegenüber 29 Monaten (Abb.).
In einer Propensity-Score-Analyse mit 537 Patienten des ADT-Arms und 537 möglichst
über alle Kovariaten hinweg übereinstimmenden Patienten des (ADT + ST)-Arms resultierten
3-Jahres-, 5-Jahres- und 8-Jahresraten des OS von 51% versus 62%, 33% versus 49% bzw. 15% versus 33%.
Ein Überlebensvergleich zwischen Patienten mit ADT, Patienten mit ADT plus ST stratifiziert
nach Strahlendosis (≥65 Gy vs. <65 Gy) sowie 69 zusätzlich identifizierten radikal
prostatektomierten mPCa-Patienten ergab ein signifikant längeres OS für die prostatektomierten
und die mit ADT plus höherer Strahlendosis behandelten Männer gegenüber denen mit ADT
alleine und ADT plus niedrig dosierter ST.
In einer Analyse zeitnaher Fälle eines neu diagnostizierten metastasierten Prostatakarzinoms,
in denen mit Androgendeprivationstherapie (ADT) alleine oder zusätzlich noch mit Strahlentherapie
behandelt worden war, überlebten letztere Patienten wesentlich länger als diejenigen mit ADT alleine.
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Rusthoven CG, Jones BL, Flaig TW, et al. 2016.
Improved survival with prostate radiation in addition to androgen deprivation therapy for men
with newly diagnosed metastatic prostate cancer. J Clin Oncol 34:2835-2842.
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