Von der nicht randomisierten Phase-Ib-Studie KEYNOTE-028 Pembrolizumab bei fortgeschrittenen soliden
Tumoren liegen die Ergebnisse aus der Kohorte mit einem Prostata-Adenokarzinom vor:
Bei einem Teil der Patienten mit erheblich vorbehandeltem fortgeschrittenem PD-L1-positivem Prostatakrebs
führte die Behandlung mit Pembrolizumab zu anhaltendem objektivem Ansprechen. Das Nebenwirkungsprofil
wurde als vorteilhaft eingestuft (Hansen et al. 2018).
Zur Bestätigung der antitumorösen Aktivität von Pembrolizumab-Monotherapie beim fortgeschrittenen Prostatakrebs wurde
im Jahr 2016 die Phase-II-Studie KEYNOTE-199 mit fünf Kohorten aus Docetaxel-refraktären Patienten mit
metastasiertem kastrationsrefraktärem Prostatakrebs gestartet. Auf dem ASCO 2018 in Chicago konzentrierte sich
Johann S. De Bono vom Royal Marsden Hospital, London, auf Ergebnisse der KEYNOTE-199-Studie aus den Kohorten 1-3.
Die Effektivität einer Pembrolizumab-Monotherapie sollte bei exzessiv vorbehandelten Männern mit
Docetaxel-refraktärem, metastasiertem kastrationsrefraktärem Prostatakrebs mit und ohne PD-L1-Expression
auf den Tumoren verglichen werden.
Von den Teilnehmern an KEYNOTE-199 waren 258 Patienten mit Docetaxel-refraktärem mCRPC
auf die Kohorten (K1–K3) verteilt worden:
K1: RECIST 1.1-definierte Krankheit PD-L1-positiv (n=131),
K2: RECIST 1.1-definierte Krankheit PD-L1-negativ (n=67) und
K3: Knochenmetastasen aber kein nach RECIST 1.1 definierter Tumor nachweisbar (n=60),
Die Studie war für 35 Zyklen Pembrolizumab (200 mg alle 3 Wochen) respektive bis zur Progression konzipiert.
Primärer Endpunkt der Studie war die von einem unabhängigen zentralen Überprüfungsgremium festgestellte
Gesamtansprechrate in den Kohorten 1 und 2 (einzeln und kombiniert).
Für K1, K2 und K3 betrug das mediane Follow-up (Stand 13. Oktober 2017) 8,1 Monate, 7,9 Monate bzw. 11,8 Monate.
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Abb.:
Wasserfallplot des PSA-Ansprechens in allen drei Kohorten
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Alle Patienten hatten einen Eastern Cooperative Oncology Group (ECOG) Performance Status 0-2.
Sie hatten zuvor ≥1 Hormontherapien der neuen Generation und 1-2 Chemotherapien (Docetaxel inbegriffen)
erhalten.
PSA-Ansprechen trat sowohl bei PD-L1-positiven als auch bei PD-L2-negativen Patienten auf (Abb.).
Davon hatten 10% einen Rückgang des Baseline-PSA zwischen 30% und 100%.
In den drei Kohorten zusammen hatten 11% der Patienten einen mehr als 50%igen PSA-Abfall.
Die radiologischen Befunde wurden unabhängig zentral bewertet. In der PD-L1-positiven Kohorte
hatten 2 Patienten komplettes und 5 (4%) Patienten partielles Ansprechen. In 22 (17%) Fällen wurde
stabile Krankheit registriert.
In der PD-L1-negativen Kohorte waren es entsprechend 0, 2 bzw. 14 Patienten.
In allen Kohorten wurde Antitumoraktivität festgestellt. Die kohortenübergreifende Rate an Patienten,
deren Krankheitskontrolle ≥6 Monate anhielt, betrug 11%.
In den Kohorten K1 und K2 hatten 9% der Patienten eine ≥30%ige Reduzierung der Zielläsionen.
In 48% der Fälle veränderten sich die Zielläsionen zwischen –30% und +20%.
Der Anteil Responder war in einer Subgruppe Patienten erhöht, deren Tumore Genmutationen
im Zusammenhang mit der DNA-Schadensregulierung aufwiesen.
Die Raten medikationsbezogener Nebenwirkungen der Grade 3-5 waren 13% in K1, 12% in K2 und 17% in K3.
Nach einem Jahr Pembrolizumab-Monotherapie profitieren noch gut 11% der Männer mit fortgeschrittenem
Prostatakrebs von Remissionen und anhaltender Krankheitskontrolle.
Mit Pembrolizumab wurde bei einem geringen Teil einer unselektionierten Patientenkohorte
mit Docetaxel-refraktärem mCRPC Anti-Tumor-Aktivität
und Krankheitskontrolle bei vertretbarer Sicherheit erreicht.
Für das Ansprechen auf PD-1/PD-L1-Inhibition war der PD-L1-Status allein nicht ausschlaggebend –
weder bei nach RECIST messbarer, noch bei nach RECIST nicht messbarer Krankheit.
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Hansen AR, Massard C, Ott PA, et al. 2018.
Pembrolizumab for advanced prostate adenocarcinoma: findings of the KEYNOTE-028 study.
Ann Oncol 29:1807-1813.
De Bono JS, Goh JCH, Ojamaa K, et al. 2018.
KEYNOTE-199: Pembrolizumab (pembro) for docetaxel-refractory metastatic castration-resistant
prostate cancer (mCRPC). J Clin Oncol 36 (15_suppl):5007-5007.
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