Prostatakrebs
Häufigkeit der Ejakulationen im Erwachsenenalter beeinflusst Erkrankungsrisiko


  Die initialen Ergebnisse der Health Professionals Follow-up Study (HPFS) ließen erkennen, dass die Häufigkeit der Ejakulationen invers mit dem PCa-Risiko assoziiert ist.

  Dies bestätigte sich durch die aktualisierten Daten weiterer zehn Beobachtungsjahre mit inzwischen 3.839 PCa-Fällen in der Studienkohorte (Rider JR, et al. 2016):

  Die HPFS ist eine fortdauernde Kohortenstudie mit 51.529 amerikanischen Fachleuten im Gesundheitswesen. Im Jahr 1992 machten 31.925 Teilnehmer Angaben zu ihrer durchschnittlichen monatlichen Ejakulationshäufigkeit mit 20–29 Jahren, 40–49 Jahren sowie des der Befragung vorausgegangenen Jahres.

  Mit dem ausgedehnten Follow-up überblickt die Studie 480.831 Personenjahre, in denen insgesamt 3.839 Fälle von Prostatakrebs neu diagnostiziert wurden. Bei den Männern in den Kategorien mit einer höheren Anzahl von Ejakulationen/Monat (EPM) war die Rate an PCa-Diagnosen geringer (Abb.). Aus den Follow-up-Daten wird ersichtlich, dass die Häufigkeit der Ejakulationen zu allen drei erfassten Zeitpunkten mit einer signifikanten, moderaten Erniedrigung des PCa-Risikos assoziiert ist. Männer mit ≥13 EPM hatten gegenüber denen mit 4-7 EPM insbesondere ein signifikant niedriges Risiko für Niedrigrisiko-PCa.

Die Ejakulationshäufigkeit könnte allerdings ein Indikator für den allgemeinen Gesundheitsstatus sein. Diesbezüglich wurde in gesonderten Analysen ausgeschlossen, dass die Zusammenhänge zwischen Ejakulationsfrequenz und PCa-Risiko durch den verfrühten Tod von Männern mit nicht diagnostiziertem PCa beeinflusst wurde.

   Aktualisierte Daten der Health Professionals Follow-up Study liefern weitere Indizien für den Nachweis einer vorteilhaften Rolle häufiger Ejakulationen im Erwachsenenalter in der Ätiologie des Prostatakarzinoms. Das gilt insbesondere für das Risiko eines Niedrigrisiko-Prostatakarzinoms.

Rider JR, Wilson KM, Sinnott JA, et al. 2016. Ejaculation frequency and risk of prostate cancer: updated results with an additional decade of follow-up. Eur Urol http://dx.doi.org/10.1016/j.eururo.2016.03.027

Mai  2016

Drucken Referent: jfs