Patienten mit klinisch signifikantem Prostatakrebs könnte die gezielte Zerstörung des
Tumorgewebes unter Organ- und Funktionserhalt eine verbesserte Chance auf günstige urogenitale
Behandlungsergebnisse bieten.
Dies zu überprüfen wurde eine gepoolte Analyse der sexuellen Domäne aus drei relevanten, prospektiven Studien durchgeführt
(Yap T, et al. 2016):
Patienten mit lokalisiertem Prostatakrebs (PSA ≤15 ng/ml, Gleason-Score 4+3, Stadium ≤T3aN0M0) wurden mittels
hochintensivem fokussiertem Ultraschall (HIFU) nach verschiedenen Strategien der fokalen Therapie gewebserhaltend behandelt.
Der mediane International Index of Erectile Function (IIEF)-Score für die erektile Domäne
betrug 23 (Interquartilenbereich [IQR] 11–28). Nach einem Monat wurde ein signifikanter Score-Abfall
auf 9 (IQR 3–22) registriert. Es folgte die Verbesserung des Scores auf 15 nach drei Monaten,
auf 19 nach sechs Monaten und auf 20 nach neun Monaten bis einem Jahr (Abb.).
Die Veränderungen anderer IIEF-Domänen und des Gesamt-IIEF unterschieden sich nur einen und
drei Monate nach der Operation signifikant vom Basiswert. Die unterschiedlichen Vorgehensweisen
in den drei Studien hatten keinen Einfluss auf die Ergebnisse.
Zu Baseline waren von 10% aller Patienten Phosphodiesterase-5-Inhibitoren angewandt worden.
Ein Monat postoperativ waren es 13%, nach 6 Monaten 51% und nach 12 Monaten 44%.
Bei Prostatakrebs-Patienten dreier Studien, die sich einer Reihe gewebserhaltender
Therapien unterzogen hatten, erniedrigten sich die Scores für den Gesamt-IIEF und die
Domäne für erektile Funktion postoperativ nur während der ersten drei Monate signifikant.
Bestimmender Faktor für erektile Dysfunktion nach gewebserhaltender Therapie war allein
der präoperative Status.
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Yap T, Ahmed HU, Hindley RG, et al. 2016.
The effects of focal therapy for prostate cancer on sexual function: a combined analysis of
three prospective trials. Eur Urol 69:844-851.
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