Im Allgemeinen besteht wohl kein Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und dem Risiko für Prostatakrebs.
Andererseits ergab eine Analyse des Prostate Cancer Prevention Trial, dass sich das Prostatakrebsrisiko
bei den Männern, die in die Gruppe mit dem 5α-Reduktaseinhibitor (5-ARI) Finasterid randomisiert worden
waren, signifikant erhöht hatte.
Diesbezüglich wurden Daten der REDUCE-Studie daraufhin analysiert, ob das Prostatakrebsrisiko durch
Alkohol im Zusammenhang mit Dutasterid-Einnahme ebenfalls erhöht ist
(Fowke JH, et al. 2014):
Die Analyse zur Ermittlung des Einflusses von Dutasterid auf das Prostatakrebsrisiko beruht auf Daten
von 6.374 Telnehmern der REDUCE-Studie. Hierunter waren 998 Männer mit der Diagnose eines low-grade
und 435 mit der Diagnose eines high-grade Prostatakarzinoms.
Etwa 25% der Teilnehmer gaben an, keinen Alkohol zu trinken, während 49% mäßigen und 26% hohen Alkoholkonsum einräumten.
Mäßiges und starkes Trinken stand mit einem erhöhten Risiko für high-grade Prostatakrebs signifikant im Zusammenhang
[Odds Ratio (OR): 1,57 bzw. OR: 1,86].
Der Effekt von Dutasterid auf das Prostatakrebsrisiko war im Gesamtkollektiv mit einer signifikanten Risikoresuktion
aller Karzinome sowie der low-grade Karzinome verbunden (OR: 0,73 bzw. OR: 0,67) Nach Alkohokonsum stratifiziert
blieben diese Ergebnisse stabil. Im Gegensatz dazu stand Dutasterid nur bei den Abstinenzlern mit der Erniedrigung
des Risikos für high-risk Prostatakrebs in Verbindung. Bei mäßigem und starkem Alkoholkonsum betrugen
die OR jeweils 0,99.
In der Analyse der REDUCE-Studie bestätigte sich mit Dutasterid der zuvor mit Finasterid erhobene
Befund, dass Alkoholkonsum bei Einnahme eines 5α-Reduktaseinhibitors das Risiko für high-risk
Prostatakrebs erhöht.
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Fowke JH, Howard L, Andriole GL, Freedland SJ, 2014.
Alcohol intake increases high-grade prostate cancer risk among men taking dutasteride
in the REDUCE trial. Eur Urol 66:1133-1138.
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